Kommentar von Karl Heinz Döppler - Herausgeber LEANmagazin.de
Langsam aber sicher wird LEAN in allen kleinen und großen Unternehmen in den meisten Branchen als eine „Standardmethode“ für Prozesseffizienz gesehen. Aber branchenspezifisch und auch bezogen auf die Unternehmensgrößen gibt es jedoch nach wie vor große Unterschiede beim Implementierungsgrad der Lean Philosophie. Noch dürfte die Automobil bzw. die Automobilzulieferindustrie zu den Lean-Vorreitern gehören. Insbesondere große Unternehmen haben nahezu flächendeckend eigene Lean Programme, Inhouse-Consultants bzw. unternehmenseigene Lean-Offices. Das größte „Gap“ ist bei diesen Unternehmen der Anspruch einerseits Lean flächendeckend einzuführen und andererseits die Konzentration der operativen Umsetzung auf der Ebene der Produktionsmitarbeiter.
Die größte Lücke ist noch bei der Transformation von Lean Methoden in „Nicht-Produktionsbereichen“ festzustellen. Einkauf, Controlling, Personalwesen, Vertrieb und vor allem die Entwicklung sind auch heute noch Stiefkinder bei der Lean-Einführung. Oft wurde hier lediglich mit – teils fragwürdigen – 5S-Programmen begonnen, eine wirkliche Eliminierung von Verschwendung hat in den meisten Fällen nicht stattgefunden, obwohl gerade hier riesige Potentiale schlummern.
Selbstverständlich haben auf diese Trends auch schon einige Anbieter von Lean-Leistungen reagiert. Trainings, Consultingleistungen oder Coaching wird zunehmend auch für „Nicht-Produktionsbereiche“ angeboten, doch ist hier bei fast allen Anbietern deutlich weniger Know-How und Erfahrung festzustellen, während im Produktionsbereich mittlerweile ein riesiges fast unüberschaubares Angebot an Schulungs- und Consultingleistungen besteht.
Unserer Meinung nach, wird sich Lean zunehmend zum „Industriestandard“ entwickeln, hier gibt es für die meisten Unternehmen kein Entrinnen. Dennoch wird es nach wie vor qualitative Unterschiede bei den Unternehmen geben. Insbesondere ist künftig der Lean-Implementierungsgrad über alle wertschöpfenden Prozesse – nicht Abteilungen! – der entscheidende Erfolgsfaktor.
Auch für die Berater- und Trainerzunft bedeutet dies ein Umdenken und die Bereitschaft dazu zu lernen und für die einzelnen Unternehmen spezifische, passgenaue Lösungen zu erarbeiten, denn lediglich die Kopie von Tools, Methoden oder Verfahren wird künftig nicht mehr ausreichen.
Lean-Anwendern wie Lean-Anbietern bleibt für 2014 die Erkenntnis – ES GIBT NOCH SEHR VIEL ZU TUN!
Karl Heinz Döppler
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